Zur Biografie von  Arnold Hauser (1892-1978)  -   © Dr. Lebus,  Greifswald  - Germany

aktualisiert  24. 5.  2010     (erstellt Dezember 2000 mit Netscape Composer)

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Biografie: Arnold Hauser (1892-1978)

ungarisch-deutsch-englischer Kunsthistoriker und Kunstsoziologe

 

 

 

Meine Promotion: "Kritik theoretischer Grundpositionen der Kunstsoziologie Arnold Hausers" (Dissertation A) wurde 1986 in Greifswald eingereicht und mit "cum laude" verteidigt. Die entscheidenden theoretischen Positionen stellte ich unter der Überschrift "Zum Kunstkonzept Arnold Hausers" in den Weimarer Beiträgen, Berlin, Heft 6/1990, S. 210-228, vor.

Arnold Hauser (1892-1978) ist ein namhafter ungarischer Kunstwissenschaftler, sensibler Grenzgänger zwischen verschiedenen Theorien und Disziplinen (wie: Kunstgeschichte, Kunstsoziologie, Kunsttheorie, Sozialgeschichte, Kulturgeschichte, Kunstpsychologie...), zwischen Ost und West. Hausers kunstgeschichtlichen Arbeiten und seine kunstsoziologische Konzeption zeugen von beeindruckendem Gedankenreichtum, außergewöhnlicher Kunstkenntnis und immenser Dialogbereitschaft.

 

 

Biografie Arnold HAUSERs  (Hauptwerke)

  • geboren am 8. 5. 1892 in der ungarischen Kleinstadt Temesvar
  • Besuch des Gymnasiums
  • Studium der Germanistik und Romanistik sowie Philosophie an der Uni Budapest
  • Studienaufenthalt in Paris
  • 1916 führt ihn sein bester Freund Karl Mannheim in den Budapester "Sonntagskreis" um Georg Lukács (Béla Balázs, Edith Hajós, Béla Fogarasi, Friedrich Antal, Emma Ritoók, Juliska Lang, Anna Schlamadinger) ein
  • 1917 gründeten Mitglieder des Sonntagskreises die "Freie Schule der Geisteswissenschaften" (Beteiligung von Lajos Fülep, Zoltán Kódaly, Béla Bartók, Ervin Szabó), Hauser hält Vorlesungen zur nachkant´schen Ästhetik
  • 1919 Beteiligung Arnold Hausers an der Kulturpolitik der ungarischen Räterepublik (Dominanz Georg Lukács´, der seine Freunde in Hochschule und Bildungspolitik einbindet)
  • 1919 nach Zusammenbruch der Räterepublik Flucht Hausers nach Italien
  • 1919-1938 Exil-, Studien- und Wanderjahre (Aufenthalte in Italien, Deutschland, Österreich, Arbeit im Filmgeschäft, Arbeitslosigkeit)
  • 1938-1977 Schaffensperiode in Großbritannien, Beschäftigung im Filmgeschäft, 1940 fordert ihn sein Freund Karl Mannheim auf, ein Vorwort zu einer Anthologie kunstsoziologischer Werke zu schreiben. Statt eines Vorwortes entsteht in zehnjähriger Arbeit die berühmte Sozialgeschichte...:
  • 1951 "Sozialgeschichte der Kunst und Literatur"  (The Social History of Art)
  • 1951-1957 Arbeit als Lektor an der Universität Leeds
  • 1958 "Philosophie der Kunstgeschichte"   (The Philosophy of Art History)
  • 1957/59 Gastprofessur an der Universität Brandeis/USA
  • 1959/62 Lehre am Hornsey College of art/London
  • 1963/65 Gastprofessur an der Staatsuniversität Ohio/USA
  • 1964 "Der Manierismus. Die Krise der Renaissance und der Ursprung der modernen Kunst"   (Mannerism: The Crisis of the Renaissance and the Origin of Modern Art)
  • 1965 Rückkehr nach London
  • 1974 "Soziologie der Kunst"   (Sociology of Art)
  • 1977 Übersiedlung in die ungarische Heimat, Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften
  • 1978 "Im Gespräch mit Georg Lukács."  Arnold Hauser redigiert seinen letzten kleinen Sammelband mit Interviews und dem Essay "Variationen über das tertium datur bei Georg Lukács" unter eben diesem Titel bevor er…
  • am 28. 1. 1978 im Alter von 85 Jahren in Budapest verstirbt

 

Literatur (Auswahl)

 

- Hugo Kuhn: Eine Sozialgeschichte der Kunst und Literatur von Arnold Hauser. In: Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Wiesbaden: 43. Bd. (1956), S. 19-43

- Alberto Tenenti: Hauser, Arnold: Art, histoire sociale et méthode sociologique. In: Annales. Economies, Societes, civilisations. Paris: 12(1957)3, p. 474-481

- E. A. Navaretta: Hauser, Arnold: Art, social and sociological. In: Art News. New York: 58(1959)5, p.24 and p. 55f.

- Heinz Quitzsch: Kulturgeschichte als Kunstsoziologie.  Arnold Hausers Ergänzung der Kunstwissenschaft. In: Zur Kritik der bürgerlichen Kunstsoziologie in Deutschland' Habil.-Schrift, Greifswald 1966

- Athanase Stojkov: Apercu sur trois conceptions de l´art: Wölfflin, Panofsky, Hauser. In: Evolution génerale et développements régionaux en histoire de l´art. I. 1-3. Actes du Congrés international d´histoire de l´art. 22. Budapest: 1972, t. II, p. 485-490

- Lászlo Barlay: Wissenssoziologie als Kulturgeschichte?  Zu Arnold Hausers "Sozialgeschichte der Kunst und Literatur“. In: Sinn und Form, 3/1972, S. 632-644.

- Zoltán Halász: In Arnold Hauser´s workshop. In: The new Hungarian quarterly. Budapest: 16(1975)58, S.90-96

- Ekkehard Mai: Kunst, Kunstwissenschaft und Soziologie.  Zur Theorie und Methodendiskussion in Arnold Hausers Soziologie der Kunst". In: Das Kunstwerk, 1/1976,

S. 3-10

- Jürgen Scharfschwerdt: Arnold Hauser. In: Klassiker der Kunstsoziologie, hg. von Alphons Silbermann. München: Beck, 1979. S. 200 -222

- Kristóf Nyiri: Arnold Hauser on his life and times. Part I and II. In: The new Hungarian quarterly. Budapest: 21(1980)80, p. 92-98; 22(1981)81, p.150-160

- Hans-Ulrich Beyer: Sozialgeschichte und Kunstgeschichte. Zur Kritik der theoretischen Konzeption einer Kunstgeschichtsschreibung von Arnold Hauser. Diss. A, Leipzig 1985

- Lebus:  Kritik theoretischer Grundpositionen der Kunstsoziologie Arnold Hausers. Dissertation A, Greifswald 1986.

(Meine Dissertation - noch im damaligen Ost-West-Spannungsfeld geschrieben -  recherchierte insbesondere Hausers Lebensweg, analysierte Wirkungsgeschichte, wissenssoziologische Prämissen, Grundbegriffe, Sicht auf Massenkultur und Kunstkrise).

- Lebus:  Eine sozialhistorische Sicht auf Kunst und Gesellschaft. (Annotation zur Herausgabe der Sozialgeschichte... im Verlag der Kunst, Dresden, 1987). In: Bildende Kunst. Berlin:  35(1988)12, S. 572

- Lebus:  Zum Kunstkonzept Arnold Hausers.  In: Weimarer Beiträge. Berlin 36(1990) 6, S. 210-228.

 

- Mein Aufsatz "Zum Kunstkonzept Arnold Hausers" erschien als ausführliche Analyse in den Weimarer Beiträgen, Heft 6/1990, S. 210-228, und fand 1990/91 größere Resonanz und Zuspruch in Deutschland. (Vgl. KUNST+UNTERRICHT, Heft 152/1991, S. 5: Prof.  Gunter Otto dazu: "...eine sorgfältige Rekonstruktion der methodologischen Prämissen und der Wirkungsgeschichte...").

- 1999 plante Professor Jerry Zaslove, Simon Fraser University in Burnaby, British Columbia, einen Sammelband über Hauser, in welchem kurzfristig auch mein Artikel aus den Weimarer Beiträgen  6/1990 aufgenommen werden sollte. Allerdings fand sich auf die Schnelle kein Übersetzer. Dieses Buchprojekt wurde dann  fallengelassen und im Herbst 2004 neu aufgenommen.

 Autor:  Dr. Lebus    

 

 

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Arnold Hauser  (Wikipedia 12/2004)

Zum Kunstkonzept A. Hausers  (1989/90)

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